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Wie fließt ein Fluß und was bedeutet das für euer Leben? Dreht ihr euch vielleicht im Kreis und kommt nicht weiter? Was kann Naturkontakt dabei bewirken? Und welche Rolle spielt Naturvertrauen?

Leben ist Bewegung, und sich das Leben als einen Fluß vorzustellen, ist einfach naheliegend. Naheliegend und so oft geschehen, daß das im Grunde treffende Bild ganz abgegriffen wirkt. Aber wir verpassen etwas, wenn wir es straks als „bekannt“ labeln, und nicht weiter beachten.

Ein Fluß ist in Bewegung, und das macht ihn lebendig. Und wenn wir auch nur flüchtig hinsehen, dann speist sich so ein Fluß aus klaren Quellen und frischen Bächen. Mit jeder Einmündung schwillt sein Lauf, er wird zum reißenden Fluß, zum mächtigen Strom und ergießt sich schließlich ins Meer.

Damit ist es aber nicht getan, denn auch im Ozean ist das Wasser in Bewegung, es gibt Seegang und Dünung, große Strömungen und Unterströme. Und es gibt Vedunstung und Niederschlag, die alles wieder zurück auf los setzen. Soweit bekannt.

Interessant wird es in den Details, wie das Wasser fließt. Es kann sanft dahinströmen oder wild schäumen. Natürlich gibt es die eindeutige Tendenz nach unten, aber wenn es auf ein Hindernis stößt, kann es drum herum fließen oder sogar darüber hinweg schießen. Und dann gibt es noch ein ganz spezielles Phänomen: Kehrwasser.

Kehrwasser

Das Wasser antwortet auf ein Hindernis – Felsblock, Brückenpfeiler oder Buhne –, indem es dahinter kehrt macht und wieder darauf zufließt. Haben wir alle schon gesehen. Die Strömung hängt sich an dem Hindernis in einer Kreisbewegung fest und fließt nicht weiter. In der Mitte des Kreisels sammeln sich Treibgut und Müll. Aus der Traum vom großen Ozean.

Fühlen sich nicht unsere Leben auch oft so an? Festgefahren, kreiselnd, verziert mit überlebtem Kram? Fern davon, uns unserer innewohnenden Bestimmung näher zu bringen? Wir hängen fest, und das gerade jetzt, wo die Welt nach Veränderung schreit. Uns drängt, anders zu handeln und anders zu sein als zuletzt, in den vergangenen hundert, tausend oder auch zehntausend Jahren. Wie also raus aus dieser Mühle, wie den Bann brechen?

Leben ist Bewegung. Keine beliebige Bewegung, sondern ein Streben nach Sinn. Sinnsuche, Sinnfindung. Ruf, Vision, Mission. Und vielleicht einmal Erfüllung. Das Wasser birgt ein Geheimnis. Denn ein Kehrwasser, das oberflächlich als Kreisbewegung erscheint, ist tatsächlich ein Strudel. Eine dreidimensionale Spirale, in deren Zentrum das Wasser hinabgesogen wird bis zum Grund. Den Müll lässt das Wasser an der Oberfläche zurück. Und hier unten an der Sohle, gereinigt und im Kontakt mit der Erde, findet es seinen Weg.

Genau darum geht es bei meiner Arbeit, genau dazu lade ich euch ein. Den Tauchgang zu wagen, den Sprung in den soul canyon, oder auch nur einen Haken zu schlagen wie ein Hase. Raus aus dem kontrollierten Trott und rein in die freie Natur.

Verbindung und Vertrauen

Der Kontakt zu dem, was wir aus konstruierter Distanz „Natur“ nennen, ist der Schlüssel. Natur ist, worüber wir keine Kontrolle haben. Natur ist, wo die Elemente und alles Leben gemeinsam frei walten. Wir können, wir sollten dabeisein und mitmachen. Hier spielt das Leben, nicht in unseren abgeschotteten, klimatisierten Kämmerlein.

Wir können darauf vertrauen, daß wir imstande sind, im Kontakt mit dem Leben unseren Weg zu finden, wenn wir nur bereit dafür sind. Wir können darauf vertrauen, daß uns die großen Kräfte, die uns umgeben, sicher lenken. Wir können es einfach zulassen. Wir können es ausprobieren, zum Beispiel hier:

Stand: 30 okt 2023